Wichtige Staatsorgane der Republik Brasilien
Hinweis: Eine Darstellung zur brasilianischen Politikentwicklung seit Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Jetztzeit finden Sie unter „Geschichte„.
Hinweis: Eine Darstellung zur brasilianischen Politikentwicklung seit Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Jetztzeit finden Sie unter „Geschichte„.
Luiz Inácio Lula da Silva
seit 2023
Jair Bolsonaro
2019-2022
Michel Temer
2016-2018
Dilma Rousseff
2011-2016
Luiz Inácio Lula da Silva
2003-2010
Fernando Henrique Cardoso
1995-2002
Itamar Franco
1992-1995
Fernando Collor de Mello
1990-1992
José Sarney
1985-1990
Die Präsidentschaftswahl in Brasilien fand am 2. und 30. Oktober 2022 statt. Die rund 156,4 Millionen wahlberechtigten Brasilianer (Wahlalter 16 Jahre) wählten den Staatspräsidenten und den Vizepräsidenten.
Beim ersten Wahlgang am 2. Oktober erreichte Luiz Inácio Lula da Silva, der Kandidat der Arbeiterpartei (Partido dos Trabalhadores, PT) als Erstplatzierter einen Stimmenanteil von rund 48,43% (57,25 Mio. Stimmen) und der amtierende Präsident Jair Messias Bolsonaro von der liberalen Partei (Partido Liberal, PL) als Zweitplatzierter einen Anteil von rund 43,20 Prozent (51.07 Mio. Stimmen). Simone Tebet (MDB) erreichte 4,16%, Ciro Gomes (PDT) kam auf 3,04% und sieben weitere Kandidaten holten jeweils 0,51% oder weniger.
Wahlumfragen hatten für Lula 51%, für Bolsonaro 36% prognostiziert.
Nach dem brasilianischen Wahlrecht ist im ersten Wahlgang der Kandidat gewählt, der mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhalten hat. Hat keiner der Kandidaten diese Mehrheit erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit der höchsten und zweithöchsten Stimmenzahl statt.
Lula erhielt bei der Stichwahl am 30.10. mit rund 50,9 Prozent (60,346 Mio.) die Mehrheit der gültigen Stimmen und wurde zum Präsidenten Brasiliens gewählt. Auf seinen Herausforderer und bisherigen Amtsinhaber Bolsonaro entfielen 49,1 Prozent (58,206 Mio.) der gültigen Stimmen. Damit ist Bolsonaro der erste Präsident seit der Demokratisierung 1988, dessen Kandidatur zur Wiederwahl erfolglos war.
20,95% (1. Wahlgang) und 20,59% (2. Wahlgang) der Wahlpflichtigen hatte sich trotz Wahlpflicht entweder durch Nichterscheinen oder Abgabe von „weißen“ Stimmen (Brancos) oder „Nullstimmen“ (Nulos) von der Wahl ausgeschlossen. Insgesamt wurden im 1. Wahlgang 123,682 Mio. und im 2. Wahlgang 124,252 Mio. Stimmen abgegeben, von denen 118,227 Mio. bzw. 118,552 Mio. gültig waren.
Auch die Wahl des Senats, der Abgeordnetenkammer sowie der Gouverneure fand am 02. und die Stichwahl bei den Gouverneuren am 30. Oktober statt.
Senat:
Gewählt wurden 27 von 81 Senatoren, die ihre Heimatstaaten vertreten. Jeder Bundesstaat und der Bundesdistrikt entsendet drei Senatoren für eine Amtsdauer von 8 Jahren. Für die 27 zu wählenden Senatorenämter hatten sich 243 Kandidaten angemeldet.
Abgeordnetenkammer:
Gewählt wurden 513 Bundesabgeordnete, die ihre Heimatstaaten vertreten. Die Anzahl je Bundesstaat ist abhängig von der Bevölkerungszahl.
Gouverneurswahlen:
Gewählt wurden 27 Gouverneure mit ihren Vizegouverneuren der brasilianischen Bundesstaaten und des Bundesdistrikts. Insgesamt bewarben sich 223 Kandidaten um einen Gouverneursposten, die im jeweils regionalen Wahlgericht eingetragen wurden.